ID-Nature – Entwicklung einer Bestimmungs-App durch Jugendliche zur Förderung des Biodiversitätsschutzes
Leitung: | Prof. Dr. Jorge Groß, Prof. Dr. Hansjörg Küster (†) |
E-Mail: | gross@idn.uni-hannover.de |
Team: | Birgit Baumann, Sarah A. Besic, Dr. Armin Blöchl (TiHo) |
Jahr: | 2025 |
Förderung: | Niedersächsische Bundesstiftung Umwelt (NBU) in Kooperation mit dem Niedersächsischen Sparkassenverband |
Laufzeit: | 2021 - 2025 |
Weitere Informationen | https://id-logics.com/id-nature/ |
ID-Nature – Entwicklung einer Bestimmungs-App durch Jugendliche zur Förderung des Biodiversitätsschutzes
Die Vermittlung von BNE (Bildung für Nachhaltigen Entwicklung) ist eine biologiedidaktische Herausforderung, weil die Ziele von BNE abstrakt sind. Der Zusammenhang zwischen Handlung und Ergebnis ist nur langfristig, aber kaum unmittelbar erfahrbar. Zudem erleben Jugendliche in ihrer Alltagswelt, dass Handlungen von Einzelpersonen kaum geeignete Aussichten auf gesellschaftliche oder umweltrelevante Veränderungen haben. Die daraus resultierende Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln wird als „Knowledge-Action-Gap“ bezeichnet (vgl. De Haan & Kuckartz, 1996; Barth et al., 2012). Genau an diesem Punkt setzt das Projekt „ID-Nature“ an: „ID-Nature“ ist ein 3-jähriges, praxis-orientiertes Naturschutzprojekt mit dem Ziel, junge Menschen im Rahmen von Citizen Science über eine gemeinsam erstellte Bestimmungsapplikation (App) wieder gezielt in die Natur zu führen. An der für Jugendliche attraktiven Artengruppe der Schmetterlinge soll das Interesse für Naturschutz geweckt werden. ID steht dabei für eine intelligente Artansprache (Identification). Die Lernenden erhalten mit ineinandergreifenden „analogen“ und digitalen Materialien eine konkrete Handlungs- und Gestaltungsorientierung, um in einem Ko-Kreationsprozess im Format eines Citizen Science-Projektes eine Bestimmungs-App selber zu entwickeln und in die Praxis zu bringen. Naturschutz und digitale Apps sind so nicht mehr abstrakte Bereiche, in dem sich Lernende als passive Rezipienten verstehen müssen. Vielmehr können sich Lernende als Mitgestalter in einem Team erleben, dessen kollaborative Arbeit ein Ergebnis mit einer realen, unmittelbaren Auswirkung erzielt. Dabei soll die positive Rückmeldung durch das Ergebnis ebenso die emotionale Bedeutsamkeit der Schüleraktivitäten erhöhen.
Diese positiven Erfahrungen in der App-Entwicklung sollen dann mit dem Einsatz der App auf das reale Umwelthandeln übertragen werden. Zum Erreichen dieser Ziele erstellen Jugendliche selber eine Tagfalter-Bestimmungsapp mit 170 Arten (145 Tagfalter und 25 tagfliegende Nachtfalter) zur öffentlichen Nutzung auf der Bestimmungs-App „ID-Logics“. Die App wird zum Ende des Projektes gemeinsam auf einer Falter-Convention der LUH veröffentlicht.